Todesmärsche in Brandenburg 1945: Die Räumung des KZ-Komplexes Sachsenhausen

5. April 2019

Der Vortrag widmet sich den nachträglich als „Todesmärsche“ bezeichneten Konzentrationslager-Räumungstransporten in Brandenburg ab Januar 1945. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Räumungsvorbereitungen durch die SS und dem Abtransport der Gefangenen des Konzentrationslagers (KZ) Sachsenhausen. Das KZ Sachsenhausen wurde in den Jahren 1936/37 – im gleichnamigen Ortsteil von Oranienburg bei Berlin – von Gefangenen selbst erbaut. Die Insass*innen hatten Zwangsarbeit in den angegliederten Einrichtungen der SS sowie in den rund um Oranienburg angesiedelten Produktionsbetrieben der Rüstungsindustrie zu leisten. Heutigen Schätzungen zufolge wurden insgesamt 240.000 Menschen im Lagersystem von Sachsenhausen inhaftiert, schätzungsweise 100.000 kamen dabei ums Leben. Das Konzentrationslager Sachsenhausen wurde am 22. April 1945 von der Roten Armee befreit. Der Räumungstransport der KZ-Insass*innen begann am 21. April 1945 und endete zwischen dem 3. und 6. Mai 1945 im Raum Parchim-Ludwigslust-Schwerin (heutiges Bundesland Mecklenburg) mit der Befreiung durch die amerikanische und die sowjetische Armee beziehungsweise der Flucht der SS sowie den ihr unterstellten Wachmannschaften und dem Sich-Selbst-Überlassen der Gefangenen. Er führte schätzungsweise 33.000 Gefangene auf mehreren Routen ab Oranienburg durch Dörfer, Städte, ländliches und Waldgebiet in Richtung Nordwesten und machte zum Sammeln der Kolonnen in einem Waldstück bei Below (Wittstock) Halt. Mehr als 1.000 Gefangene starben unterwegs oder wurden zumeist per Kopfschuss von den Wachmannschaften erschossen.

Zeit: 25.04.2019 um 19 Uhr

Ort: Buchladen Sputnik, Charlottenstraße 28, Potsdam

CV
Janine Fubel, M.A., studierte Kulturwissenschaft und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den deutschen Deportationspraktiken im Zuge nationalsozialistischer Verfolgungs- und Vernichtungspolitik und promoviert aktuell zum Thema „Todesmarsch aus dem KZ-Sachsenhausen“ ebenfalls an der Humboldt-Universität.

Eine Veranstaltung des Spartacus e.V und der VVN-BdA im Land Brandenburg (Der Eintritt ist frei)