Veranstaltungen zum 75. Jahrestag der Befreiung fallen aus
17. März 2020
Im Land Brandenburg, in dem sich zahlreiche Gedenkstätten an die Zeit des Nationalsozialismus befinden, fallen die Veranstaltungen zum 75. Jahrestag der Befreiung aus. So teilten bereits die Gedenkstätten in Sachsenhausen, Ravensbrück, Belower Wald oder auch die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg/Havel mit, dass aufgrund der Corona-Epidemie Veranstaltungen nicht stattfinden können und die Gedenkstätten geschlossen bleiben. Ähnlich dürfte es bei vielen anderen geplanten Veranstaltungen sowie Museen und Gedenkstätten im Land Brandenburg sein.
Ausschlaggebend bei allen Überlegungen ist die Risikoeinschätzung des Robert-Koch-Instituts und die Maßnahmen der Bundes- und Landesbehörden. Besonders die Veranstaltungen zur Befreiung in den großen Gedenkstätten haben aufgrund ihres internationalen Charakters und der hohen Infektionsgefahr gerade für ältere Menschen, eine besondere Bedeutung. Damit schränkt die aktuelle Ausbreitung des Corona-Virus in Europa nicht nur das gesellschaftliche Leben ein, sondern damit auch die antifaschistische und erinnerungspolitische Arbeit zu diesem wichtigen Jahrestag.
Solche Einschränkungen sind natürlich politisch sehr schmerzlich, aber viel wichtiger ist derzeit, dass alle Mitstreiterinnen und Mitstreiter gesund bleiben und nach dieser für uns alle sehr einschneidenden und anstrengenden Zeit auch zukünftig ihren Beitrag für eine antifaschistische und solidarische Welt leisten können. Die nun kommenden Tage zum 75. Jahrestag der Befreiung haben auch weiterhin bestand, wenn auch nur vorerst in einem eher kleineren Kreis, bis es die Zeit wieder zulässt, diese umso ehrwürdiger nachzuholen und größer zu gestalten.