76. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus

6. Mai 2021

In diesem Jahr feiern und gedenken wir den 76. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die Rote Armee. Der Fanatismus der nationalsozialistischen Führung und ihrer zahlreichen Anhängerinnen war es zu verdanken, dass die Kapitulation erst am 8. Mai 1945 erfolgte, als Deutschland bereits fast vollständig erobert worden war. Schon Jahre zuvor bewegten sich die Fronten rückwärts und hatte die deutsche Wehrmacht den sowjetischen, britischen, US-amerikanischen und französischen Truppen sowie den in vielen Ländern operierenden Partisaneneinheiten und Widerstandskämpferinnen nicht mehr viel entgegenzusetzen. So erreichte der von Deutschland in seinen europäischen Nachbarländern entfesselte Krieg wieder deutschen Boden.

Das heutige Land Brandenburg stand im Epizentrum der letzten Schlachten im Jahr 1945, schließlich lag in seinem Mittelpunkt das nationalsozialistische Machtzentrum Berlin und bewegte sich die sowjetische Operation zur Befreiung Berlins zangenförmig um die Hauptstadt. Am 16. April 1945 begann die letzte große Offensive der Roten Armee gegen die deutschen Truppen. Die Verbände der 1. Belorussischen Front standen am Mittellauf der Oder um in Richtung Seelower Höhen vorstoßen zu können. Die Verbände der 1. Ukrainischen Front standen an der Neiße bei Forst, um von Süden her den Angriff in Richtung Berlin vortragen zu können. Tag für Tag wurden die Dörfer und Städte im heutigen Land Brandenburg befreit.

Am 21. April, dem sechsten Tag der Berliner Operation, erreichten die ersten Soldaten der Roten Armee die Vororte Berlins. Am 25. April schloss die Rote Armee den Ring um Berlin bei Ketzin. Am gleichen Tag kam es bei Torgau und bei Strehla an der Elbe zu Zusammentreffen der von Westen kommenden US-Armee mit der aus dem Osten kommenden Roten Armee. Doch trotz der aussichtslosen Lage vergingen noch Tage, bis am 2. Mai Berlin und am 8. Mai endlich die neue deutsche Führung unter Dönitz kapitulierte. Tausende und Abertausende, Soldaten und Zivilisten, fanden in den letzten Kriegstagen noch den Tod. Im Kampf um die Befreiung vom Nationalsozialismus brachten die sowjetischen Streitkräfte die größten Opfer.

Das wir heute den 8. Mai als einen Tag der Befreiung feiern, ist nicht selbstverständlich. Erst in den letzten Jahrzehnten setzte sich, vor allem in den westlichen Bundesländern, dieser Tag der Befreiung in der Gedenkkultur durch und stand nicht mehr nur für den Tag der Kapitulation oder den Tag der Niederlage. Es liegt also an uns, sich dieser Verantwortung bewusst zu werden und den 8. Mai als einen Tag zu sehen, der den Sieg über Nazideutschland brachte, das Ende des millionenfachen Massenmordes an jüdischen Menschen sowie an Roma und Sinti. Der 8. Mai war das Ende eines mörderischen Krieges mit Millionen von Opfern, dem gedenken und das feiern wir.