In Erinnerung an John Schehr und Genossen

24. Januar 2021

Aufruf zum individuellen Gedenken

In Erinnerung an John Schehr und Genossen

1. Februar 2021

Kilometerberg/Schäferberg in Berlin-Wannsee

Der Landesverband Brandenburg der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (kurz VVN-BdA) und die Berliner VVN-BdA rufen dazu auf, am 1. Februar (oder am Wochenende davor) in Berlin am Schäferberg (auch Kilometerberg genannt), den am 1. Februar 1934 ermordeten Antifaschisten und Kommunisten John Schehr, Erich Steinfurth, Eugen Schönhaar und Rudolf Schwarz zu gedenken. Aufgrund der Covid19-Pandemie und den geltenden Kontaktbeschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen rufen wir in diesem Jahr zu einem individuellen Gedenken auf.

John Schehr wurde am 9. Februar 1896 in Altona als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Er erlernte den Beruf des Schlossers und politisierte sich früh. Bereits Ende 1912 wurde er Mitglied der SPD und während des Ersten Weltkrieges trat er zur USPD über. Seit dem Jahr 1920 wurde er, wie Ernst Thälmann, Mitglied der KPD. In der Folge übernahm er mehrere politische Führungspositionen und rückte im April 1932 als Abgeordneter in den Preußischen Landtag und wurde in den Reichstag gewählt. Er galt als enger Begleiter von Ernst Thälmann. Nach dessen Festnahme im März 1933 übertrug die Kommunistische Internationale den Parteivorsitz der KPD an John Schehr.

Am 13. November 1933 wurde John Schehr verhaftet. Da er als hoher Parteifunktionär der KPD bekannt war, musste er schlimme Folterungen der Gestapo wie schwere Verbrennungen und Augenverletzungen, überstehen. Von John Schehr gab es jedoch keine Aussagen. Als am 1.Februar 1934 der frühere KPD-Funktionär und mittlerweile Spitzel der Nazis, Alfred Kattner, in Nowawes – dem heutigen Potsdam-Babelsberg – ermordet wurde, rächten sich die Nazis sofort, in dem sie John Schehr, Erich Steinfurth, Eugen Schönhaar und Rudolf Schwarz aus der berüchtigten Gestapozentrale Columbiahaus nach Wannsee verschleppten. Hier wurden alle vier am Abend des 1. Februars 1934 „auf der Flucht“ erschossen, wie es die Nationalsozialisten propagandistisch verlautbaren ließen.

Verantwortlich für die Hinrichtung war der Polizeikommissar Bruno Sattler, ein ehemaliges Mitglied der „Brigade Ehrhardt“ einem Freikorps-Verband, seit 1931 Mitglied der NDSAP und später SS-Sturmbannführer mit Beteiligung an verschiedenen Kriegsverbrechen.

Noch im gleichen Jahr gedachte der Schriftsteller Erich Weinert mit seinem Gedicht „John Schehr und Genossen“ den Opfern. Hier, am Schäferberg (Kilometerberg), befindet sich eine Gedenkstele für John Schehr und die anderen Widerstandskämpfer, die hier 1934 von den Nazis ermordet wurden. Jedes Jahr rufen die VVN-BdA und andere Organisationen zum Gedenken auf.

Die Stele befindet sich an der Bushaltestelle „Schäferberg“, die vom S-Bahnhof Wannsee und von Potsdam, Glienicker Brücke, mit der Buslinie 316 zu erreichen ist.

Mit freundlichen und antifaschistischen Grüßen

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Landesverband Brandenburg e.V.

Berliner VVN-BdA e.V.

VVN-Verband der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V.

Kreisorganisation der Berliner VVN-BdA e.V.

Ortsvereinigung Potsdam der VVN-BdA

Gedenkveranstaltung zur Befreiung von Auschwitz

12. Januar 2021

Wie überall im Land gibt es auch in der Landeshauptstadt Potsdam aufgrund der Pandemielage ein digitales und individuelles Gedenken zum 76. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.

Am 27.01.1945 wurde das Vernichtstungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Wir wollen am 27.01.2021 mit euch gemeinsam an diesen Tag erinnern und mahnen.

Als Veranstalter*innen gehen wir nicht davon aus, dass wir uns am 27.01.2021 wieder gemeinsam mit vielen Menschen treffen können. Aus diesem Grund planen wir, ähnlich wie am 09.11.2020, ein digitales Gedenken. Somit könnt ihr einzeln oder mit euren Peergroups am OdF-Denkmal am Platz der Einheit und
am sowjetischen Ehrenfriedhof Bassinplatz individuell gedenken. Hierfür werden wir Blumen und Kerzen bereitstellen, die ihr gerne nutzen könnt.

Der 27.01. ist seit 2005 internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Er wurde durch die Vereinten Nationen zum 60. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau eingeführt. Auch nach 76 Jahre fällt es uns immer noch schwer, das Grauen von Auschwitz in Worte zufassen. Die Worte des Shoa-Überlebenden Max Mannheimer treffen es ganz gut: »Auschwitz hat mich nicht verlassen.«

Nur durch eine niemals endende Auseinandersetzung mit der Entstehung und Wirkungsweise des Nationalsozialismus wird es möglich sein, die gegenwärtigen Entwicklungen zu bewerten. Antisemitismus, Nationalismus und Faschismus sind nicht verschwunden – wir müssen die Erscheinungsformen von Antisemitismus, mit allen seinen Facetten und deren Ausprägungen erkennen und bekämpfen.Denn, wie der Schriftsteller und Auschwitz-Überlebende Primo Levi es einst formulierte: »Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen«.

Darum kommt am 27.01.2020 zum Denkmal für die Opfer des Faschismus auf dem Platz der Einheit in Potsdam und geht zum sowejetischen Ehrenfriedhof auf dem Bassinplatz.

Nie wieder Faschismus! Gegen jeden Antisemitismus!

Stolpersteine in Brandenburg

14. Dezember 2020

Als Landesverband Brandenburg verweisen wir auf die Webseite Stolpersteine Brandenburg, ein Projekt des Aktionsbündnis Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. In vielen Orten gibt es die sogenannten Stolpersteine, eine Idee des Künstlers Gunter Demnig. Es sind Steine und Gedenkmarken, die am letzten frei gewählten Wohnort auf das Schicksal der Verfolgten aufmerksam machen. In Brandenburg wurden bisher rund 1000 Steine verlegt. Die Webseite stellt auf Grundlage einer Datenbank eine Karte mit Informationen über die in Brandenburg verlegten Stolpersteine und die Schicksale der verfolgten Menschen zur Verfügung.

https://www.stolpersteine-brandenburg.de/

Sein Name – Leo!

7. Dezember 2020

Leo ist 14 Jahre alt. Vor ein paar Wochen bat er um Aufnahme in den Bund der Antifaschisten. Auslöser für diese Entscheidung war ein Buch über die Verbrechen des amerikanischen Imperialismus. Leo liest sehr viel und hat nicht nur viele Fragen, sondern stellt sie auch. In der Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Gottfried Arnold Gymnasiums in Perleberg ist er schon mal als „ Interviewer“ gebucht. Diese Arbeitsgruppe hat seit letztem Schuljahr einen Forschungsauftrag übernommen. Eine Präsentation zum ehemaligen frühen KZ in Perleberg soll im nächsten Jahr vorgestellt werden. Der KV der VVN-BdA unterstützt dieses Projekt.

Da bot sich an, zwei Mitglieder der SOR – Gruppe (David + Leo) mit auf die 11. Gedenkstättenfahrradtour zu nehmen. Die diesjährige Route war gut gewählt, von Schwerin nach Sachsenhausen, für die Erinnerung und das Gedenken an die Opfer der Todesmärsche, für die Wahrnehmung, Auseinandersetzung und den Dialog an authentischen Orten. Da die ehemaligen Perleberger KZ Häftlinge nach Oranienburg verlegt wurden, hatten die Jugendlichen schon Kontakte zur Gedenkstätte in Sachsenhausen aufgenommen. Unterwegs gab es viele interessante Begegnungen an den Gedenkstätten, die an die Todesmärsche erinnern.

In der Todesmarschgedenkstätte im Belower Wald nahe Wittstock, wurde hauptsächlich für die jungen Antifaschisten eine Führung durch die Leiterin durchgeführt und Leo machte ein wichtiges Interview mit Frau Lange. Emotional war dann die Aufnahme von Leo in den Bund der Antifaschisten, an diesem historischen Ort und im Beisein so vieler Gleichgesinnter. Leo bekam sein Dokument und Axel Holz übergab Ihm einen Blumenstrauß.

Leo hat auf dieser Tour viel Neues gesehen und natürlich alle Tourteilnehmer mit Fragen überhäuft. Für das Forschungsvorhaben der Gruppe „ überLAGERt – Lokale Jugendgeschichtsarbeit an Orten ehemaliger KZ – Außenlager“ hat sich die Teilnahme von David und Leo an der Tour echt gelohnt.

Peter Krips

Erinnerung an die Novemberpogrome 1938 in Potsdam

5. November 2020

Gemeinsame Erklärung und Aufruf von FEAVA, VVN-BdA Ortsgruppe Potsdam und der EAP.

Der 9.11. ist ein wichtiger Tag, ein Tag der Erinnerung an die Novemberpogrome vor 82 Jahren. Auch in diesem Jahr war ein gemeinsames Gedenken am OdF-Denkmal am Platz der Einheit in Potsdam vorgesehen. Angesichts der steigenden Zahlen der Corona-Erkrankungen in Potsdam und Umgebung haben wir unsere Planung umgeworfen. Ein solidarischer und vernünftiger Umgang mit der Pandemie ist uns wichtig und wir wollen nicht für weitere Ansteckungen sorgen. Deswegen haben wir uns entschieden das Gedenken dieses Jahr anders zu gestalten. Wir haben ein persönliches/individuelles Gedenken am OdF-Denkmal gestaltet. Dafür wurden alle Rede- und Musikbeiträge, Gedichte und Moderation zusammen gefasst und digitalisiert. Wir würden euch bitten, diese am Denkmal anzuhören und auch in diesem Jahr Päsenz zu zeigen. Wir werden vor Ort Blumen und Kerzen bereitstellen, dir ihr dann am Denkmal niederlegen könnt.

Wir hoffen auf euer Verständnis und bitten euch, euer Gedenken am 9.11.2020 über den ganzen Tag zu verteilen. Die digitalisierten Beiträge werden wir als Datei am Sonntagabend online stellen. Ihr könnt sie downloaden oder direkt vor Ort abspielen. Alle weiteren Infos und den Beitrag findet auf Twitter beim Ticker Potsdam,FEAVA und dem VVN-BdA Brandenburg, bei Facebook auf den Seiten des VVN-BdA Brandenburg und FEAVA und auf der Homepage der EAP und der des VVN-BdA Brandenburg.

Solidarische Grüße
FEAVA, VVN-BdA Ortsgruppe Potsdam und der EAP

In Erinnerung an die Novemberpogrome 1938 als Mahnung für Heute

27. Oktober 2020

Am 09.11.2020 jährt sich der Tag der Novemberpogrome zum 82. Mal. Im Jahr 1938 wurden an diesem und den darauf folgenden Tagen im gesamten Deutschen Reich jüdische Geschäfte, Wohnungen und Synagogen angegriffen, zerstört bzw. niedergebrannt, Menschen in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Die Novemberpogrome waren nach den Nürnberger Gesetzen von 1935 ein weiterer, systematischer Schritt auf den Weg zur Shoa.

Aber auch nach 1945 ist Antisemitismus nicht verschwunden: Vor etwa einem Jahr, am 09.10.2019, wurde am jüdischen Feiertag Jom Kippur ein Anschlag auf die Synagoge in Halle verübt. Vor wenigen Wochen gab es einen antisemitisch motivierten Brandanschlag auf die Kiezkneipe »Morgen wird besser« in Berlin-Lichtenberg. Am Tatort wurden Kennzeichen der Neonazistischen Terrororganisation „Blood & Honour“ gefunden. Im Zuge der sogenannten Coronaproteste gehen Holocaustleugner*innen, Reichsbürger*innen, Anhänger*innen von Verschwörungserzählungen und Rechtsextreme gemeinsam auf die Straße. Sie alle eint der Antisemismus. Sie tragen ihn offen zur Schau. In den sozialen Medien werden antisemitische Bilder und Erzählungen verbreitet. Es ist ein historisches Versäumnis, in der Vergangenheit und auch heute über den latenten Antisemitismus hinwegzusehen. Struktureller Antisemitismus wird als solcher oft nicht erkannt oder bagatellisiert.

Wir müssen da einschreiten wo Antisemitismus anfängt, sei es ein Witz, sei es eine Beleidigung oder sei es die Forderung nach der Vernichtung oder dem Boykott des einzigen jüdischen Staates Israel. Nur mit einer aktiven Erinnerungsarbeit können wir uns das Vergangene ins Bewusstsein bringen und mahnen. Nach wie vor gilt es jegliche Form des Antisemitismus konsequent zu thematisieren und zu bekämpfen. Kommt am Montag, den 09.11.2020 um 19 Uhr zum Platz der Einheit am OdF-Denkmal in Potsdam. Gemeinsam wollen wir uns an die Schrecken der Novemberpogrome erinnern.

Erinnern – Gedenken – Mahnen

Bitte denkt an das Tragen eines MNS und den Mindestabstand einzuhalten.

Es wäre schön, wenn ihr ein passendes Glas für Teelichter mitbringen könntet.

Tag der Erinnerung und Mahnung am 13.09.2020

2. September 2020

Zum diesjährigen Tag der Erinnerung und Mahnung, dem früheren Tag der Opfer des Faschismus, der immer am zweiten Sonntag ( im September stattfindet, wollen wir als VVN-BdA in Potsdam einen ehrwürdigen Tag mit verschiedenen Veranstaltungen durchführen. Nach einem gemeinsamen Gedenken am OdF-Denkmal in der Potsdamer Innenstadt geht es um 11 Uhr zu einer Führung durch die Gedenkstätte Lindenstraße. Diesen authentischen Ort des nationalsozialistischen Terrors wollen wir bei der Führung etwas kritisch betrachten und auf Aspekte, wie das Potsdamer Abkommen, eingehen. Am frühen Abend um 18 Uhr gibt es eine Veranstaltung zur Kriegsverbrecherhilfe mit Felix Bohr im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion.

Flyer groß als PDF

Stellungnahme der VVN-BdA zum Denkmal für ermordete Antifaschisten und deutsche Soldaten bei Engelsfelde

22. Juli 2020

Sehr geehrter Bürgermeister Herr Hemberger,
sehr geehrte Mitglieder der Gemeindevertretung Dallgow-Döberitz,
sehr geehrte Mitglieder des Ortsbeirates Seeburg,

wir wenden uns heute an Sie, um auf den Pflege- und Erhaltungszustand der „Gemeinschaftsgrabstätte für ermordete Antifaschisten und deutsche Soldaten“ im Wald nahe der Siedlung Engelsfelde hinzuweisen.

Die Grabanlage ist unter der Nr. 09150511 in die Denkmalliste eingetragen. Dort sind ca. 200 Menschen begraben, die in den letzten Kriegsmonaten nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 einer immer rabiater werdenden Justiz oder den Militär- und Standgerichten zum Opfer fielen. Es handelt sich mehrheitlich um Militärangehörige, die sich dem Fortgang des Kriegs verweigerten oder aus sehr unterschiedlichen Gründen nicht in das sozialdarwinistisch geprägte Menschenbild des NS-Regimes passten.

Der Landesvorstand der VVN-BdA Brandenburg bittet Sie darum, hier zeitnah für Veränderungen zu sorgen und ein würdiges Gedenken an eine Opfergruppe zu gewährleisten, die weder in der DDR noch in der alten BRD eine angemessene Würdigung ihres erlittenen Leides erfahren hat und erst viele Jahre nach der Wiedervereinigung die Aufhebung der gegen sie verhängten NS-Urteile erreichen konnte.

Die Erinnerung an diese Menschen verblasst gerade. Der Ort der Grabanlage in Engelsfelde ist durch seine Lage kaum sichtbar und nur schwer auffindbar.

Wir unterstützen ausdrücklich den Antrag 071/2020 der Fraktion Bündnis 90/Grüne „Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit lebendig halten: Gedenkort für ermordete Widerstandskämpfer in Seeburg-Engelsfelde sichtbar machen“ und bitten um Einladung und Rederecht, wenn der Antrag im Ortsbeirat und in der Gemeindevertretung beraten wird.

Unsere Vereinigung ist ein Zusammenschluss von Verfolgten des NS-Regimes, ihren Angehörigen und jungen Antifaschistinnen und Antifaschisten. Für uns war und ist das Gedenken an die Opfer der NS-Militärjustiz sehr wichtig. Bis zu seinem Tod hatten wir eine sehr enge Beziehung zu Ludwig Baumann, dessen Vermächtnis wir uns verpflichtet fühlen.

Für uns ist es sehr wichtig, dass Besucherinnen zur Gedenkstätte in Engelsfelde finden können und dass erfahrbar wird, warum dieser Gedenkort dort steht. Dafür müssen aus unserer Sicht verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden:

Auffindbarkeit der Gedenkstätte

Wir haben inzwischen mehrfach Anfragen nach dem genauen Standort des Gedenkortes erhalten. Einige Interessierte hatten sogar vor Ort vergebens nach der Grabanlage gesucht. Dies haben wir zum Anlass genommen, selbst eine Ortsbegehung durchzuführen. Im Ergebnis schlagen wir Ihnen vor, an folgenden Standorten Wegweiser zum Denkmal anzubringen:

Alte Dorfstraße/Potsdamer Chaussee, Alte Dorfstraße/Dallgower Chaussee, Potsdamer Chaussee/Engelsfelde und Alte Dorfstraße/Feldweg zur Gedenkstätte.

Diese Ausschilderung würde das Auffinden für Besucherinnen aus allen Richtungen ermöglichen und die Gedenkstätte sichtbar machen.

Errichtung einer Informationstafel an der Gedenkstätte

Derzeit sind leider nur ca. 80 der mehr als 200 in Engelsfelde begrabenen Personen namentlich bekannt. Die meisten Erschießungen wurden ein paar Kilometer entfernt in Berlin vollstreckt. Für viele Menschen erschließt sich der Grund der Grabanlage nicht. Um dies zu ändern, sollte an der Gedenkstätte eine wetterfeste Informationstafel aufgestellt werden, die über die dort begrabenen Opfer des NS-Regimes informiert und an sie erinnert. Hier wäre aus unserer Sicht sehr sinnvoll, mit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in einen Austausch zu gehen, wie diese Informationen wetterfest sichtbar gemacht werden können. Auch wir als VVN-BdA erklären uns gern bereit, an der Ausarbeitung der Tafel mitzuwirken.

Erforschung weiterer Opfer

Für sehr wichtig halten wir auch eine Erforschung weiterer Opfer. 75 Jahre nach Kriegsende ist es an der Zeit, sich auf die Suche nach weiteren Namen der begrabenen Personen zu machen und deren Lebensgeschichten zu recherchieren. Eine Unterstützung durch öffentliche Archive und eine finanzielle Förderung durch die Bundesländer Brandenburg und Berlin wäre dafür sehr hilfreich. Gerade in einer Zeit, in der die Shoa und andere Verbrechen der NS-Diktatur auch von Parteien im deutschen Bundestag und in den Landtagen aller Bundesländer verharmlost werden, ist es unser aller Aufgabe, ein würdevolles Gedenken an die Opfer des NS-Systems aufrecht zu erhalten. Dabei kommt der Pflege der authentischen Erinnerungsorte ein hoher Stellenwert zu.

Der Landesvorstand der VVN-BdA bietet der Gemeinde Dallgow-Döberitz dabei gern seine Unterstützung an.

Für eine zeitnahe Antwort wären wir Ihnen verbunden.

Mit freundlichen Grüßen
für den Landesvorstand

Lutz Boede

Uckermark zum AfD-Debakel machen!

17. Juni 2020

An den letzten beiden Wochenenden im Juni wollen AfD und Co.  ihr rassistisches und menschenfeindliches Weltbild in vier Städten der Uckermark verbreiten:

Samstag, 20. Juni 14 Uhr: Templin, Marktplatz

Sonntag, 21. Juni 14 Uhr: Schwedt, Platz der Befreiung

Samstag, 27. Juni 14 Uhr: Angermünde, Markt

Sonntag, 28. Juni 14 Uhr: Prenzlau, Marktberg

In allen diesen Städten sind ab 13 Uhr Gegenveranstaltungen angemeldet.

 

Der Landesverband Brandenburg der VVN-BdA ruft dazu auf, diese Gegenveranstaltungen zahlreich zu besuchen.

Solidarität mit der Uckermark! Kein Fußbreit den alten und neuen Faschisten!

 

Bitte achtet auf weitere Ankündigungen! Verhaltet Euch rücksichtsvoll!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Abschluss zum dezentralen Gedenken am Tag der Befreiung

14. Juni 2020

Unser Aufruf, an den 75. Jahrestag der Befreiung im Land Brandenburg dezentral zu gedenken, stieß auf erfreulich große Resonanz. Mitglieder und Unterstützer*innen der VVN-BdA schickten uns ihre Fotos aus mehr als 70 Orten des Landes und von weit über 100 Gedenkorten.

Wir bedanken uns ganz herzlich dafür.

Wer sich die Galerie noch einmal ansehen möchte, findet sie unter dem folgenden Link:

https://www.flickr.com/…/106614140@…/sets/72157714207082788/

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